Schreibwerkzeug #1

aktiv vor passiv

Ein Text wirkt langweilig, wenn man um den heissen Brei herum redet. Und die Leserin legt die lahmen Zeilen weg. «Arm an Saft und Kraft» und «Lieblingsinstrument der Bürokratie» charakterisiert der deutsche Sprachkritiker Wolf Schneider diese «entmenschlichte« Form des Verbs. Hinter dem Passiv verstecken sich zu gerne die Handelnden, die Aktiven. Sie gilt es, zu (re-)aktivieren. Nennen Sie die Dinge deshalb beim Namen, denn so bleibt der Leser oder die Leserin dran, auch wenn es sich um einen von Natur aus nicht spannenden Text handelt.

passiv:

«Von den in der Verwaltung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird oft die Gelegenheit genutzt, über Mittag die Bürogebäude zu verlassen, um sich am See niederzulassen und dort ihren Lunch zu verspeisen.»

aktiv:

«Bei schönem Wetter stehen die Verwaltungsgebäude über Mittag menschenleer da. Alles strömt zum nahen See, wo die Angestellten ihre mitgebrachten Brote, Salate und Getränke geniessen.»

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Schreibwerkzeug#01

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